Die Todesursachenstatistik liefert Informationen über die im Berichtsjahr Gestorbenen mit Wohnsitz in Deutschland. Sie ist grundlegende Datenbasis für die epidemiologische Forschung.
Rechtsgrundlage:
Gesetz über die Statistik der Bevölkerungsbewegung und die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes.
Den Wortlaut der nationalen Rechtsvorschriften in der jeweils geltenden Fassung finden Sie
unter https://www.gesetze-im-internet.de.
Datenerheber:
Grundlage der Erhebung sind die von den Ärzten ausgestellten Todesbescheinigungen. Angaben zu Alter und Geschlecht werden aus der Sterbefallstatistik der Natürlichen Bevölkerungsbewegung ermittelt und mit den Angaben der Todesbescheinigung abgeglichen.
Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, verschiedene Hefte.
Vollständigkeit, Erfassungsgrad und Repräsentativität:
Vollerhebung.
Abzusehende Modifikationen:
-
Vergleichbare Datenquellen:
-
Anmerkungen:
Im Rahmen der Todesursachenstatistik werden die auf der Todesbescheinigung angegebenen Todesursachen entsprechend der Regeln der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgewertet und sowohl das Grundleiden als auch die Begleiterkrankungen ermittelt. Aufgrund der Anpassungen der ICD kann es zu Strukturbrüchen in den Ergebnissen kommen. Langfristig können die Daten aber über die European Shortlist verglichen werden.
Variablen:
Regionale Zuordnung (Gemeinde);
Sterbedatum;
Geschlecht;
Alter;
Säuglingsalter in Stunden (innerhalb der ersten zwei Tage, sonst nach Tagen/Wochen);
Deutsche/Nichtdeutsche;
Todesursache nach ICD-Schlüssel (9. Revision/10. Revision), ggf. Todesursache nach der Ursache der Schädigung.
Dokumentationsstand:
11.04.2025
, Informationen zur
Methodik
X
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)
Definition(en)
ICD
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Nach dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
ICD-10
Die "Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme"
(ICD-10) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt und im Auftrag des Bundesministeriums
für Gesundheit vom DIMDI ins Deutsche
übertragen und herausgegeben. Die Abkürzung ICD steht für "International
Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems", die Ziffer 10 bezeichnet die 10. Revision
der Klassifikation. Die ICD-10 ist Teil der Familie der internationalen gesundheitsrelevanten Klassifikationen.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es für die ICD-10 zwei wesentliche Einsatzbereiche:
1. Verschlüsselung von Todesursachen.
Die ICD-10 wird seit dem 01.01.1998 für die Verschlüsselung von Todesursachen eingesetzt
und ist die Grundlage der amtlichen Todesursachenstatistik. Für diesen Zweck wird die ICD-10-WHO,
die deutschsprachige WHO-Ausgabe der ICD-10, verwendet.
2. Verschlüsselung von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung.
Die ICD-10 wird seit dem 01.01.2000 zur Verschlüsselung von Diagnosen in der ambulanten
und stationären Versorgung (§§ 295 und 301 SGB V) eingesetzt, insbesondere für die Zwecke des
pauschalierenden Entgeltsystems G-DRG (German Diagnosis Related Groups). Für diese Zwecke wird
die ICD-10-GM verwendet, die bis zum Jahr 2003 als ICD-10-SGB-V bezeichnet wurde. GM bedeutet
"German Modification", SGB V steht für "Sozialgesetzbuch V". Diese spezielle Ausgabe der ICD-10
beruht auf der deutschsprachigen ICD-10-WHO-Ausgabe, wurde jedoch für die Zwecke des Sozialgesetzbuches V
deutlich verändert.
Zur vierstelligen ausführlichen Systematik der amtlichen Ausgabe und der German Modification der
ICD-10
ICD-9
Die ICD-9 wurde in der Bundesrepublik und in der ehemaligen DDR 1979 als Grundlage
der Mortalitätsstatistik eingeführt. Sie war bis zum Jahre 1997 im Einsatz und wurde
zum Januar 1998 durch die ICD-10 abgelöst. Die Morbiditätsverschlüsselung erfolgte in
der ehemaligen DDR ebenfalls seit 1979 mit der ICD-9. In der Bundesrepublik wurde die
Morbiditätsverschlüsselung 1986 erstmals eingeführt; sie erfolgte zunächst dreistellig,
seit 1994 vierstellig mit der ICD-9. Abgelöst wurde die ICD-9 zum Januar 2000 durch die ICD-10.
Zur Gruppenordnung des systematischen Verzeichnisses der
ICD-9
Anmerkung(en)
Bis 1997 wurden die Sterbefälle nach der ICD-9 erhoben. Die Angaben sind daher in einer separaten gestaltbaren Tabelle aufgeführt (siehe Links auf andere Fundstellen).
Ab 2004 basieren die Werte auf dem tatsächlichen Sterbealter (vollendetes Jahr, bzw. 0,188 Jahre für Säuglingssterbefälle).
Für die Jahre bis 2003 wird das durchschnittliche Sterbealter auf der Grundlage der Altersklassenmitte von 5-Jahres-Altersgruppen berechnet.
Für die die Altersgruppe "90 Jahre und älter" werden 93,697 Jahre und für die Säuglingssterbefälle 0,188 Jahre verwendet.
Berichtsjahr 2019: Von zwei Bundesländern wurden auf regionaler Ebene aus Geheimhaltungsgründen andere Daten veröffentlicht. Es kann daher zwischen den regionalen Veröffentlichungen und den
hier veröffentlichten Daten zu geringfügigen Abweichungen kommen.
Aktualität der Daten
Es liegen Informationen zu Korrekturen/Aktualisierungen der Daten vor.
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Todesursachenstatistik
17.01.2011: Die Daten für 2009 wurden korrigiert.
22.11.2011: Für die Jahre 1998-2010 wurden die ICD-Position "A80.3" auf "B91" und die Position "P95" für alle Sterbefälle älter als 1 Jahr auf "P96.9" umgeschlüsselt.
04.04.2013: Bis zu diesem Tag waren die Angaben für die Jahre 2008-2011 für die Altersgruppe "18 Jahre und älter" im IS-GBE nicht korrekt. Es fehlten die Angaben für die Altersgruppe "25 Jahre bis unter 45 Jahre".
20.01.2015: Für das Jahr 2013 wurde die ICD10-Position R57.2 auf A41.9 umgeschlüsselt.
05.08.2016: Für 2011 wurde die Position X59.9.9 korrigiert.
10.08.2016: Seit diesem Zeitpunkt wird das durchschnittliche Sterbealter für die Jahre ab 2004 neu berechnet. Es basiert jetzt auf dem Sterbealter (vollendetes Jahr, bzw. 0,188 Jahre für Säuglingssterbefälle).
Für die Jahre 1998-2003 wird das durchschnittliche Sterbealter weiterhin auf der Grundlage der Altersklassenmitte von 5-Jahres-Altersgruppen berechnet.
Für die die Altersgruppe "90 Jahre und älter" werden 93,697 Jahre und für die Säuglingssterbefälle 0,188 Jahre verwendet.
Der Vergleich der alten und neuen Berechnung für die Jahre ab 2004 ergab, dass die Jahre bis 2003 je nach Todesursache um 0,1 bis 0,5 Jahre zu hoch ausgewiesen sind.
01.11.2016: Vor diesem Zeitpunkt fehlten in der Position V09-V11 (Grippe) für die Jahre 2009-2014 die Werte der Position V09. Absolute und berechnete Größen wurden entsprechend fehlerhaft ausgewiesen.
09.03.2017: Die Daten für Nordrhein-Westfalen für 2015 wurden korrigiert.
Die Angaben für das Jahr 2023 wurden am 19.08.2024 ergänzt. Sobald Daten für weitere Berichtszeiträume vorliegen, werden diese zeitnah hinzugefügt.